KLEIDUNG: Zum Abpolstern beim Tragen des Rückentraggefäßes, zum Schutz v. Körperteilen u. der eigenen Kleider war bei Weinbergsarbeiten spez. Kleidg. übl. Bei der BANDHERSTELLUNG wurde, bes. beim Entfernen des Weidenmarks (kneipen) mit einem Messer (Kneif, Kneip), als Beinschutz das Kneipleder über das Knie gelegt. In Cortaccia/Kurtatsch (SÜDTIROL) trug der Winzer beim REBSCHNITT eine Werktag(s)hose, an die für das Rebmesser (Reber I (Messer)) eine spez. Tasche (Rebersack) angebracht war. Beim Schneiden mit dem Winzermesser wurde in Rhodt unter Rietburg (PFALZ) über den Daumen ein Lederschutz (Däumling, Däume-) gestülpt. In Mailberg (NIEDERÖSTERREICH) zogen die Männer bei der LESE einen weißen Schurz an, während sie sonst bei der Arbeit einen blauen Schurz (Fürtuch, Vor-) trugen, ähnl. auch in Mistelbach, wo jedes Familienmitglied früher zum Lesebeginn - wegen des Festcharakters - ein neues weißes Fürtuch erhielt. Zum Transport u. Feuchthalten der Bindematerialien, die beim GERTEN u. der LAUBARBEIT benötigt wurden, nahm man früher oft einen Schurz bzw. eine Schürze mit (Anbindschurz, Bindschürze, Fürtuch, Vor-, Heftischurz, Schaffschurz, Schurz, Schürze). In Mailberg band man sich aber keine Schürze, sondern das Grastuch, ein Tuch mit 4 langen Bändern, um. In der SCHWEIZ wurde hierfür auch der Brechsack genommen, der eigtl. dem Ausbrechen der überflüssigen Triebe (brechen, erbrechen) vorbehalten war. Handschuhe wurden vereinz. bei der LAUBARBEIT, bei der Pfahl- u. Unkrautentferng. u. bei der Rindenreinigg. (Kettenhandschuh) benutzt. Die tw. uniformartige Kleidung des Weinbergshüters (WEINBERGSHUT), vielerorts v. grüner Farbe od. aus Leder gefertigt, war zugleich sein Erkennungszeichen.-Lit.: Ries 1937, 187; Rohner-Egli 1976, 29; Kreutz 1992, 44. 50, Abb.- M.B.
ärmellose Jacke, die beim Transport des Rückentraggefäßes getragen  wird
ärmellose Jacke, die beim Transport des Rückentraggefäßes getragen wird


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