MAISCHGERÄT: Bevor im älteren Weinbau die gelesenen Trauben (LESE) auf die Traubenpresse (PRESSE) kamen, wurden sie meist schon im WEINBERG zu MAISCHE zertreten, zerstampft od. gemahlen. Zum Zerstampfen der Trauben wurde i.d.R. der TRAUBENSTAMPFER, ein langer Kolben aus Holz, der tw. unten mit Zacken versehen war, benutzt, während in uralten Zeiten die Trauben auch in doppelbödigen Gefäßen od. Tretbecken zertreten wurden (TRAUBENTRETEN). In späterer Zeit verwendete man zur Herstellg. der Maische die TRAUBENMÜHLE, die zunächst mit Hilfe eines Schwungrads v. Hand betrieben wurde, später auch elektrisch. In Brauneberg (MOSEL) benutzte man Mühlen, aber auch die automatische Quetsche (Quetsche I (Presse), Quitsche). An weiteren Geräten wurden v. den GWP Fouloir u. Haueisen angeführt. Spez. Vorrichtungen (Schnecke, Schnecken) am LESEWAGEN erledigten in Thörnich (MOSEL), aber auch in and. Weinbaugebieten das Zerkleinern des Leseguts. In Westhalten (ELSASS) u. in Sângeorzu Nou/St. Georgen (RUMÄNIEN) nahm man hierzu eine Axt (Ackes, Acks, Axt). Zum Entrappen, d.h. zum Entfernen der Stielgerüste der Trauben (TRAUBE), bediente man sich in Contz-les-Bains/Niederkontz (LOTHRINGEN) der Egrappeuse. Andernorts bewerkstelligten spez. Maschinen (Abbeermaschine, -beeren-, Entbeermaschine, Entrappmaschine) das Zerquetschen u. das Entrappen (abbeeren, entbeeren, entrappen) in einem einzigen Arbeitsgang. In Schinznach-Dorf (AARGAU) besaß die Träubelmühle, Träubels- eine spez. Abbeervorrichtg. (Abbeervorrichting). Die Maische wurde mit der Maischepumpe v. einem GEFÄSS in ein and. bzw. auf die Presse befördert. Diese konnte gleichfalls das Zerquetschen übernehmen. Dagegen wurden früher z.B. in Contz-les-Bains/Niederkontz (LOTHRINGEN) die Trauben erst in der Traubenpresse (Kalter, Kelter) zerquetscht.- M.B.

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