PFLANZGERÄT: Bei der PFLANZUNG der Reben wird i.d.R. zunächst mit dem Spaten od. der Hacke das Pflanzloch hergestellt (BODENARBEIT). Hierbei kamen oft auch spez. Geräte zum Einsatz, die eine t-förmige Gestalt aufweisen, d.h. oben einen Quergriff besitzen, mit dem das Gerät in die Erde gedrückt od. durch Rütteln hineinbewegt wird (Bohrer, Dechsel, Eisen, Erdbohrer). Manchmal war auch eine Trittvorrichtg. (Tritt) angebracht, die sich in einer Höhe befindet, die der Tiefe des Pflanzlochs entspricht. Der Nachteil dieser Geräte besteht aber darin, dass durch das Hineindrücken od. Rütteln die Wände des Pflanzlochs verdichtet werden. Diese Geräte, mit denen man das Pflanzloch herstellte, wurden vielfach auch beim Pflanzen (setzen, pflanzen) der jungen Reben benutzt (Pflanzeisen, Setzbohrer, Setzeisen, Setzholz). Im J. 1982 dienten in Ingelheim a. Rhein (RHEINHESSEN) zur Herstellg. des Pflanzlochs u. zum Pflanzen der Rebe die Lanze od. das Pflanzschwert. Beide haben ebenfalls eine t-förmige Gestalt: während die Lanze aus einem Rohr besteht, das unten mit Löchern versehen ist, wenn mit Wasserdruck gepflanzt wird (mit Wasser setzen), besteht das Pflanzschwert aus einem Flacheisen mit Quergriff. Zur Herstellg. des Pflanzlochs mit Wasserdruck dienen auch Bauspritze, Bohrer u. Spritze; vereinz. kam der Elektrobohrer zum Einsatz. Früher wurden die Blindreben (BLINDREBE), d.h. die unbewurzelten Stecklinge, direkt (ohne Vorbereitg. eines Pflanzlochs) mit dem sog. Geißfuß (Geißfuß, Geißen-, Geißenklaue, Stupfen) in den Weinberg gepflanzt.- M.B.

Artikel wurde aus Cache gelesen