Blume f.: 1.a. Blume im „Strauß" bzw. „Buschen", der als Erkennungszeichen für ein zeitweiliges Schankrecht hinausgehängt wird Rheinh. 03, STir. 08.-  b. Schmuck zum Leseabschluss Bad. 04.-  c. Schmuck am letzten Lesewagen STir. 07.-  d. Schmuck für die Zugtiere am letzten Lesewagen, Pl. STir. 12.-  e. Schmuck für die Fässer u. Pferde beim Weintransport Bad. 17.-  f. Schmuck im Gäraufsatz beim Weinverkauf Bad. 27.-  g. Schmuck im Gäraufsatz beim Transport von gärendem Most Graub. 02.-  h. Schmuck im Gäraufsatz beim Mosttransport mit dem Pferdefuhrwerk Württ. 13.-  2.a. Geschein der Rebe Trans. 13.-  b. Blütenköpfchen Trans. 46, Dobr. 02.-  3.a. gutes Bukett des Weins, MoSaRu. 06, Rheinh. 11, StGall. 02.-  b. guter Geschmack des Weins, Rheinh. 14, Württ. 08, Württ. 15, Bad. 11, Els. 05, Els. 05.-  c. guter Geschmack des Weins, mit einem guten Abgang („Schwanz") im Hals Schaffh. 01.-  4.a. Kahmhaut auf der Weinoberfläche Schaffh. 01, Graub. 02, Bern 01, Bern 02, Sathm. 03, Thurg. 01, Pl. RumBan. 04.-  b. Kahmhaut im nicht ganz vollen Fass Graub. 01.-  c. Kahmhaut auf der Weinoberfläche, die mit Schwefel behandelt wird Sathm. 03. Formen: Sg.: Graub. 01 Graub. 02, Trans. 13, Sathm. 03, Schaffh. 01.- Pl.: STir. 07, Graub. 02, Bad. 27 Bern 01 Bern 02, Bad. 17, Württ. 13 Trans. 46, Rheinh. 03 Dobr. 02, Bad. 04, Sathm. 03, STir. 08. Etym.: mhd. bluome m.f., ahd. bluomo m., bluoma f. 'Blume, Blüte, Knospe', as. blmo m.- Zu 4. (bzgl. KAHM): Was das Benennungsmotiv im Falle v. 'Kahmhaut' betrifft, so wird entweder auf das „Blumenähnl." (SchweizWB 5, 70 (8)) verwiesen od. darauf, dass sich die Kahmschicht oben befindet, s. FEW 3, 636: „Können bei 'rahm' beide verschiebungsgründe mitgewirkt haben, d.h. kann er als der beste und zugleich als der oberste teil der milch aufgefasst werden, so ist letzteres allein massgebend bei der entstehung der bed. 'schimmel'.", vgl. auch den hist. Bel. in SchwäbWB 6/2, 1668: „Weiter ist etwas Lufftigs in im [sc. Most], das steigt entbor, das wir die Blomen heissend." Schon Columella u. Plinius bezeichnen den Schaum, der sich auf der Oberfläche des Weins ansammelt, als flos vini, vgl. it. fiore m. 'Blume; (önol.) Kahm, Kahmhaut' (ItDtWB 1987, 273); nfrz. fleurs 'Schimmel, den der Kontakt mit Luft auf der Oberfläche von Wein u. Bier hervorruft' (FEW 3, 632b). Ob es sich bei B. um eine Lehnübers. aus flos vini handelt, wäre noch zu untersuchen. Während B. i.S.v. 'Bukett; Geschmack' pos. besetzt ist, wird B. i.S.v. 'Kahm' v. den Winzern überwiegend neg. beurteilt, bes. wenn die Kahmhaut (KAHM) dick ist. Wird sie v. oben (z.B. mit einem Schlauch) durchstochen, dann verderbe der Wein od. werde sauer. Von einigen Winzern wird diese Kahmhaut, wenn sie dünn ist, jedoch als positiv angesehen, da der Wein im nicht ganz gefüllten Fass hierdurch selbst eine Schutzschicht (vgl. Decke, Weindecke vs. Kuhm, Kuhn, Kuhnen) gegen Oxidation bildet. Für die Qualtität des Weins scheint die Eigenschaft dieser Kahmhaut ausschlaggebend zu sein, vgl. die folg. hist. Bel.: 16. Jh. Die bluom auf dem wein, wenn er yetz im fass ist. Wenn die bluomen darauf weiss sind, ist es dann ein anzeigung guoten weins, sind sy aber rotlächt, so ist es ein böse anzeigung, flos vini (SchweizWB 5, 70 s.v. 8b); a. 1551 Ist der Kon oder die Blum die darauff stehen breyt und weych/ so ist der wein ohn zweifel gut (frdl. Mitt. v. Bambek, DWBNb., Göttingen).- s.a. blumig (WDW-Datenbank), Blust, Borvirag, Maie; it. fiore del vino (AIS 1343). Wortb.: Herbst-, Stroh-, Trauben-, Wein-. Lit.: AargWB 85; AhdAsGl. 1, 437. 1, 438; AhdSchütz. 1989, 78; ALE 1, 21; Althaus 2006, 72; Ambrosi H. 1992, 45. 134; Ambrosi H. 1996/98, 40. 127; Arnberger 2007, 61; BadWB 1, 269; BasMda. 35; Becker M. 1979, 190; BrockhWein 2005, 72; BWB 16, 1377; Christoffel 1975, 75; Cornelssen 1977, 250; Dahlen 1878, 659; dal Piaz 1900, 240; DRW 2, 375; DWB 2, 158; ElsWB 2, 157; Friedli 1922, 424; Gehl 1991, 72. 88; Gehl 2003, 109; Gut 1869, 59; Hochrain 1977, 82; Hoeniger 1964, 90; Honold 1941, 66; Jakob L. 1995, 76; Junker-Eger 2007, 84; Kadel 1928, 33; Keller U. 1977, 44; Klingner [1935], 12. 375; Kluge 1975, 86; Kluge 2002, 134; Koch H.-J. [1999], 26; Koch H.-J. 2002, 39; Lexer 1, 315; LuxWB 1, 125; Mayr C. 2001, 158; Mengler u.a. 2009, 88; Müller K. 1930, 99; NSHws. 145; NSSWB 1, 1185; PfälzWB 1, 1031. 1, 1032; Roedder 1936, 353; Schellenberg A. 1943, 75; SchwäbWB 1, 1221. 6, 1668; SchweizWB 5, 64. 5, 70; SDS 1, 143; Sebestyén 1978, 32; SSWB 1, 655; Steurer 1980, 292; Strobel 1972, 24; SuddWB 2, 463; TirWs. 44; Tischelmayer 2001, 49; Traxler [ca. 1963], 493; TreppWB 142; Ulrich 2006, 154; VorarlWB 1, 393; WBÖ 3, 455. 3, 456; Weber W. 1949, 180; Weijnen 1986, 46. 48; Weinkult. 1990b, 461; WKW 195. 13/47. 108/599; WMU 1, 271; Zitzen [1953], 25; Zöller 1981/82, 68.

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